Adriana de Los Santos (Brasilien) — Gaucho-Feuer aus der Pampa
Adriana de Los Santos kommt aus dem Süden von Brasilien. Als „Gaucho-Mädel“ behauptet sie sich tapfer in einer Welt die eigentlich eine reine Männerdomäne ist. Über ihr erstes Akkordeon sagt sie: „Ich merkte schnell, dass es unmöglich ist, das Instrument nicht anzufassen. Wenn man es öffnet, ist es wie Lachen und eine Herzen und Seelen erobernde Musik fließt heraus.“ Adriana spielt mit ihrer Frauenband „Gurias Gauchas“ bei Rodeos, Motorradtreffen und Gaucho-Grill-Partys. Sie repräsentiert als erste Frau die Gaucho-Kultur in Europa — auf der Akkordeonale!Gulam Kerimzade (Iran) — Jazz aus tausendundeiner Nacht
Der Iraner Gulam Kerimzade bekam als kleines Kind eine Ziehharmonika geschenkt. Für ihn war es der Einstieg in die wunderbare Welt der Musik. Er studierte Komposition und Klavier aber seine Liebe zu Balginstrumenten ist geblieben. Auf dem Garmon (eine gleichtönige diatonische Harmonika) ist er einer der ganz wenigen, die dieses Instrument außerhalb der folkloristischen Musik einsetzen.Gulam spielt Kompositionsmischungen aus traditioneller iranischer Musik und Jazz.
Raquel Gigot (Belgien) — Stern am Musette-Himmel
Raquel Gigot stammt aus Belgien, einem Land mit einer großen Akkordeon-Tradition. So konnte es nicht anders kommen, als dass sie mit den verschiedensten Stilen der Akkordeonmusik in Berührung kam. Sie spielt chromatisches sowie diatonisches Akkordeon. Der Musette begleitet Raquel seit ihrer Kindheit, sie interpretiert ihn wie zu Zeiten der Swing-Jazz-Epoche in Paris und Brüssel. Das Akkordeon liebt sie, weil es quer durch die sozialen Schichten in Kneipen und auf Dorffesten genau so zu Hause ist, wie in Konzertsälen.Jordan Djevic (Serbien) — Balkan Passion
Mit dem Akkordeon erzählt der Serbe Jordan Djevic von seiner Region, dem Balkan – von Melancholie und Freude, Schmerz, Kriegen und Siegen — ein moderner temperamentvoller Mensch, der mit seiner Musik versucht, die Welt zum Besseren zu verändern. Mit großartiger Virtuosität verbindet Jordan Traditionen des Balkans mit klassischen Einflüssen, Jazz und Evergreens. Seine Musik ist seine Religion, seine Art zu spielen gleicht einem Ritual, das ihn hervorhebt.Servais Haanen (D/NL) — Der Meister feiner Klänge
Als musikalischer Querdenker ist Servais Haanen Drahtzieher und Organisator der Akkordeonale. Er komponiert und arrangiert die Ensemble-Stücke des Festivals und führt mit Witz und Sachverstand durchs Programm. Schon lange arbeitet er daran, die Grenzen seiner Ziehharmonika zu sprengen und Elemente aus der neuen Musik, Minimalstrukturen und andere ausgefallene Klänge zu integrieren. Dank seiner vielfältigen Bandarbeit (u.a. Appellation Contrôlée, Quatro Vento, KlangWeltenFestival) sowie seiner Komponistentätigkeit für Musiktheater-Produktion und Dokumentarfilm, bringt Servais unterschiedlichstes Musikmaterial ins Spiel. Neben seiner Dozententätigkeit für Akkordeon ist die Ensemblearbeit mit außergewöhnlicher bis unmöglicher Besetzung eine seiner liebsten Beschäftigungen.„Es macht mir einen riesen Spaß, mir jedes Jahr ein neues Programm mit Musikern aus den unterschiedlichsten Ländern auszudenken, mit so einer Bande unterwegs zu sein und ein tolles Konzert auf die Beine zu stellen!“
Begleitmusiker
Rafael Fraga (Portugal, Portugiesische Fado-Gitarre)
Der Portugiese Rafael Fraga studierte Jazz-Gitarre und Klassische Komposition. Er ist ein viel gefragter Musiker auf Gitarre und Fado-Gitarre, Komponist und Orchestrator (Nederlands Blazers Ensemble, Maria de Fatima, Quatro Ventos, Carlos do Carmo). Rafael ist außerdem Komponist der Oper „O Casamento do Diabo“.Die Fado-Gitarre ist ein der Cister verwandtes Instrument mit 12 Stahlsaiten.